Nachsorge
Während des 6-8 Wochen dauernden Wochenbettes bildet sich die Gebärmutter wieder auf ihre ursprüngliche Größe (entsprechend einer Faust) zurück und Geburtsverletzungen verheilen. Durch das Stillen Ihres Kindes unterstützen Sie nicht nur eine intensivere Mutter-Kind-Beziehung. Das Saugen an der Brustwarze regt zudem die Ausschüttung des für die Rückbildung der Gebärmutter so wichtigen Hormons, Oxytocin, an. Freilich gibt es auch allgemeine und individuelle Gründe, die Stillen verhindern. Als Mutter erleben Sie nach der Geburt körperliche, hormonelle und emotionale Veränderungen, die Sie vorher nicht gekannt haben und mit denen Sie vielleicht auch nicht gerechnet haben.
Und die Familie lernt das neue Familienmitglied kennen…
Das Wochenbett ist eine besonders spannende und verantwortungsvolle Zeit, die bei manchen jungen Müttern aber auch psychische Gefahren bergen kann. Eine Wochenbettdepression oder gar Wochenbettpsychose ist eine ernsthafte und gefürchtete Erkrankung. Haben Sie den Eindruck, dass depressive Verstimmungen und Reaktionen über das normale Maß eines Babyblues hinausgehen, zögern Sie nicht mit der Suche nach professioneller Hilfe. Anhaltspunkte für die Diagnose einer Wochenbettdepression/ -psychose können standardisierte Fragebögen liefern (z.B. Edinburgh Postnatale Depression Skala – EPDS). Adressen für professionelle psychologische Unterstützung finden Sie etwa unter: Schatten & Licht e.V., FINE, profamilia.
Der reguläre Besuch beim Gynäkologen 6-8 Wochen nach der Geburt dient der Überprüfung der Rückbildung der Gebärmutter, der Heilung evtl. Geburtswunden und der Milchbildung der Brüste. Sonografisch kann bestätigt werden, dass keine Reste des Mutterkuchens in der Gebärmutter verblieben sind. Durch eine Blutentnahme wird überprüft, ob Sie z.B. zusätzliches Eisen benötigen. In den folgenden Wochen und Monaten wird Verhütung wieder ein Thema für Sie, zu dem wir Sie gern beraten.
Der Beckenboden direkt nach der Geburt ist normalerweise weich und abgesenkt. Durch gezielte Rückbildungskurse werden in erster Linie der Beckenboden, in zweiter Linie die Bauchmuskeln gestärkt. 9-12 Monate nach der Geburt können Sie sich im Rahmen eines freiwilligen Beckenboden-Checks untersuchen lassen um zu erkennen, ob die übliche Rückbildungsgymnastik zu einer ausreichenden Kräftigung der Beckenbodenmuskulatur geführt haben.